Kleine Lagemeldung aus dem BM262

Kleine Lagemeldung aus dem BM262

Auch in Deutschland wird das BrandMeister-Netz immer größer, es lohnt, mal die Relaisliste http://bm262.de/dl/ nach Neuzugängen duchzuforsten. Das hat die erwartbare Folge, daß der Traffic zunimmt, und oft genug ist belegt, wenn man selber funken möchte.

Natürlich ist dazu der Kram da, man kann nicht immer, wenn einem gerade danach ist, einen freien Repeater erwarten, und wehe, das ist mal nicht so. Auch ist jedes QSO aktive Bandverteidigung und zeigt, daß es uns Funkamateure gibt, und daß wir die uns überlassene Ressource Frequenz auch nutzen.

Immer wieder Diskussionen generiert unsere TG262. Dabei ist unsere klare Ansicht, die TG ist bei uns nicht ausschließlich eine Anruf-TG, sondern sehr wohl auch für den Klönschnack da. Natürlich ergibt es wenig Sinn, z.B. innerhalb Bayern längere QSOs auf der 262 zu führen, da eignet sich die Länder-TG 2628 besser. Und auch wenn ein landesübergreifendes QSO länger geht und man sich nicht auf ein Land einigen will, in dem man es weiterführt, so ist „QSY“ auf eine unserer TAC-Gruppen 26200 oder 26299 immer ein guter Weg, die Belegung zu entzerren. Und behaltet immer im Hinterkopf, man kann jede TG auf jedem TS nutzen. Ist lokal gerade TS2 TG2628 aktiv, und man will in TG2629 rufen, dann geht das auch im TS1, so der gerade lokal frei ist. Am anderen Ende kommt man dennoch im dort passenden TS raus. BM sieht den TS für die meisten Fälle einfach nur wie einen Funkkanal, er tut nichts zur Sache. Wir haben zum Glück zweie davon – aber zugleich haben wir eben auch nur zweie davon. Nehmt daher einfach ein wenig Rücksicht, und alle werden es danken.

Dabei sehen wir uns vom BM nicht als Bandwacht, wir können und wollen nicht auf Nutzer einwirken, dieses oder jenes Verhalten zu tun oder zu lassen. Da setzen wir darauf, daß die Leute miteinander reden, ein wenig Vernunft walten lassen, Pausen bei der Mikrophonübergabe lassen und miteinander zu einem sinnvollen Funkbetrieb finden. Miteinander, nicht gegeneinander 🙂 Bitte versucht nicht, uns vom BM262-Team vor irgendeinen Karren zu spannen, wir sehen uns als Bereitsteller und Organisator der Serverinfrastruktur – was daraus gemacht wird, das bestimmen die user mit ihren SysOps.

Nach wie vor halten wir nicht allzuviel von dieser Unsitte, die Relais-ID auch als lokale TG zu nehmen, Für lokalen Betrieb ist die TG9 da, und extern zugreifen kann man über einen Reflektor. Auch die regionale TG8 mit Cluster und externer TG ist dazu geeignet, und Relais, die keinem Cluster angehören, könnten gerne einen eigenen Ein-Relais-Pseudo-Cluster mit externer TG bekommen, da sind wir flexibel. Alles das ist besser als noch mehr TGs zu generieren, die der lokale Nutzer programmieren muß, um mit im Geschehen zu sein. Wenn zum Beispiel ein Auswärtiger in Fürth weilt und auf dem Relais DB0FUE immer nur „belegt“ sieht, weil da welche auf der Relais-ID-TG 262801 funken, dann wird der sich schön bedanken. Passiert das dagegen auf einer einheitlichen TG 8 oder 9, dann ist er mit einer universell gültigen Programmierung sofort mit im Geschäft, kann mithören, teilnehmen, einen Sprechwunsch in der Umschaltpause absetzen. Wir wollen in einem weltweit vernetzten System ja keine kleinen, exklusiven Inselchen bauen, dafür sind die OV-Frequenz oder das FM-Relais da.

Ebenso bitten wir, von Wünschen nach Einrichten dieser oder jener TG abzusehen. Nicht etwa, weil wir das nicht möchten – nein, es ist einfach nicht nötig, jeder kann spontan jede TG benutzen, die er nutzen mag. Egal, wie sinnvoll wir das finden oder auch nicht, nicht fragen, einfach machen 🙂 Stark zu empfehlen ist allerdings, nur deutsche 262/263/264/265-TGs zu verwenden, dies ist organisatorisch (Überblick!) sinnvoll und auch aus Routing-Gründen für ein sauberes Funktionieren wichtig.

Sehr gerne würden wir unsere Energie produktiv einsetzen, und nicht mit den immer wieder aufkommenden gleichen fruchtlosen Diskussionen verschwenden. Das Markenzeichen des BM262 ist es nun einmal, auf Selbstregulierung zu setzen, möglichst wenig dreinzureden und allerhöchstens Handlungsempfehlungen abzugeben. Übrigens ist dieses vermeintliche Desinteresse, was uns ab und an vorgeworfen wird, durchaus international beliebt, etliche ausländische Repeater haben sich mittlerweile heimlich,s till und leise an deutsche Master angebunden, eben weil man da seine Ruhe vor den Betreibern hat und nicht gegängelt wird, als Anschaltebedingung dies oder jenes zu tun oder zu lassen.

Dazu gehört aber auch, daß die Relaisbetreiber ein wenig so frei und offen agieren wie wir, den Zugang zum BM nicht beschränken, die Bedienung ihren Nutzern (denkt an OM Waldheini!!) nicht erschweren und den Einsatz von Zusatzsoftware sehr genau abwägen. Wir hätten gerne, daß kompromißlos BM drin ist, wo BM draufsteht 🙂 Ein Netz mit all den Funktionen, wie sie der BM bietet, ist durchaus komplex, und auch die Interaktion der Server mit den Netzzugangspunkten (Relais und Hotspots) ist eine komplizierte Sache. Daran herumzufummeln sorgt gerne für „nette Effekte“ auch auf Netzseite, von denen der Anwender nicht mal unbedingt viel direkt mitbekommt. Vernetztes Digitalfunknetz bedeutet, alles muß halbwegs aus einem Guß sein, daß das positive Nutzererlebnis durchgängig garantiert ist. Gewisse Software (bzw. deren Entwicklerteam) ist da nicht so kooperativ, wie es wünschenswert wäre, meldet keinen Status zurück, und wir haben es damit durchaus schwer, alle Dienste vollständig anzubieten. In so einem weltweiten Verbund ist man in seinem Experimentierdrang einfach aus technischen Erwägungen heraus nicht so frei wie bei z.B. einem rein lokalen FM-Relais.

Auch an der Stelle, für die, die wieder verzweifelt zwischen den Zeilen zu lesen suchen, wo da doch gar nix steht: dieser ganze lange Text ist keine Vorschrift, keine Empfehlung, sondern nur eine gewisse Vorstellung, die aus unserer Sicht Sinn ergibt. Nach wie vor bleibt den Nutzern und Sysops jede technisch sinnvolle Freiheit, und wir werden auch weiterhin nix erzwingen und nix sanktionieren, in beide Richtungen nicht – solange die Grundsätze des BM gewahrt bleiben.

Extrem erfreulich empfinden wir derzeit die vielen erfolgreichen Urlauber-Kontakte in die Heimat. Durch die Verbreitung des BM in Europa gelingen viele schöne Verbindungen zu den Daheimgebliebenen, teils unter schweirigen Bedingungen, übers Meer hinweg zum Repeater im Nachbarland, mit Behelfsantennen zur Reichweitenerhöhung, und notfalls dann einfach vermittels mitgeführtem Hotspot.

Leute, wir haben hier super user, tolle SysOps – es macht echt Spaß mit euch! Weiter in diesem Takt, und das Netz wird immer besser und dichter! Danke dafür, und bis bald auf TG262 oder sonstwo!

Ralph, dk5ras, fürs BM262.de-Team.