Liebe Benutzer,
ich freue mich, euch mitzuteilen, daß unser Superduperrelais nun drei verschiedene Netze unterstützt. Hier mag ich euch die Bedienung erläutern. Keine Sorge, das ist alles ganz einfach.
Im Zeitschlitz 1 sprecht ihr das Netz Mumpfelgrumpf an. Dabei ist zu beachten, Reflektoren werden über den Prefix 99 aufgerufen, also z.B. 994711 für Reflektor 4711. Ebenso werden die bis zu vierstelligen TGs über den Prefix 99 angesprochen, wie 99262.
Im Zeitschlitz 2 wird das Netz Dingenskirchen erreicht. Reflektoren über den Prefix 88, ebenso TGs über die 88, analog zum Netz Mumpfelgrumpf.
Weiterhin ist im Zeitschlitz 2 das Netz Kinkerlitz geschaltet, welches ihr entsprechend mit dem Prefix 77 erreicht.
Die TG 8 im TS1 ist für die Mumpfelgrumpf-Region Hintertupfingen verbunden, die TG8 im TS2 für die entsprechende Dingenskirchen-Region. Das Kinkerlitz-Netz hat keine solchen Regionen, man kann aber den Lokalverbund via TS1 TG9 erreichen. Im TS2 ist die TG9 wiederum dem Dingenskirchen-Lokalverbund engebunden.
APRS geht im TS2 über das Netz Dingenskirchen, im TS1 über das Netz Mumpfelgrumpf. Dabei bitte die abweichenden Server-Nummern gemäß Netz-Handbuch beachten. Die gleiche TS-Zuordnung gilt für SMS oder Direktrufe zu Teilnehmern.
Für die Zuordnungen der kleinteiligeren TGs (fünfstellig oder länger) ist wegen der Längenbegrenzung alles in einer übersichtlichen Tabelle zu sehen, wie die Nummern substituiert werden. Diese findet ihr unter superduperrelais.xxx/TG-Tabelle.csv. Ebenfalls werden dort einige Sonderfälle beschrieben, die durch die allgemeine Regel nicht erfaßt werden.
Gut, oder? Mit diesem bahnbrechneden System konnten wir es erreichen, daß nun wirklich jeder DMR-Nutzer mit jedem sprechen kann, und das alles auf einem Relais.
Klingt bis hier wie Satire, oder? Hat aber einen ernsten Hintergrund. Derzeit erleben wir hier im BM immer wieder Supportanfragen, die uns zunächst vor den Kopf stoßen. Funkamateure können plötzlich auf dem örtlichen Relais keine SMS mehr senden, oder sie bekommen keine APRS-Meldungen im TS2 durch oder hören den Papageien nur noch im TS1, oder sie erleben anderes wirres Verhalten. Wir lassen uns Codeplugs schicken und finden nix, wir lassen uns alle Schritte erklären und finden nix, und der user beteuert, „ich hab doch gar nix gemacht, es geht einfach nimmer“. Das sagen sie zwar alle, doch so langsam glauben wir ihm, sehen im Dashboard nach, googeln – und stoßen auf Anleitungen ähnlich wie oben im Text persifliert, nur teilweise noch komplizierter und umfangreicher. Kein Witz, da existieren Relais, deren Anleitungen sind derart komplex, wenn ich in der Mitte mit Lesen angelangt bin habe ich schon den Anfang wieder vergessen. Und halte ich es bis zum Ende durch, dann bin ich reif für die Insel. Es ist teilweise wirklich erschreckend, was man so einem armen kleinen Relais alles beibringen kann.
Liebe SysOps der Relais, bedenkt, die Leute sollen es auch benutzen können, ohne die Anleitung immer mitzuzführen. Bedenkt, es gibt Leute, die reisen, und die dann auf eure Relais stoßen und diese nicht spontan nutzen können. Bedenkt, daß wir hier ein Netzwerk haben, welches davon lebt, überall ähnlich bis gleich benutzbar zu sein. Bedenkt, daß nicht alle Geräte freie Eingabe der TGs beherrschen, nicht alle Geräte einen offenen RX haben, der alle TGs zu Gehör bringt. Bedenkt, daß DMR ohnehin schon für viele schwer verständlich ist, daß diese Leute froh sind, ihren Codeplug endlich mal zu beherrschen, und sich mit für jedes Relais anderen Konfigurationen irre schwer tun.
Jeder weiß, ihr könnt das, das müßt ihr nicht beweisen. Sowohl für den unerfahrenen Neuling wie für den wissenden Vielnutzer gilt – weniger ist mehr!
Wenn ich persönlich, der ich viel reise, auf so ein Relais stoße, das nicht auf Anhieb funktioniert, dann werde ich garantiert nicht erst mühsam eine Anleitung ergoogeln und mein Funkgerät umprogrammieren, nein, dann schalte ich die Büchse aus, es gibt auch viele andere schöne Beschäftigungen. Meines Erachtens sollte ein Relais immer vorhersehbar seinem Netz gemäß funktionieren und spontan nutzbar sein. Alle TS, alle TG, alle Dienste, alles muß möglich sein.
Tut uns und den Anwendern den Gefallen, entscheidet euch für das Netz, das eure Region braucht, kappt solche wirren Konfigurationen rigoros, und wohl alle sind zufrieden.
Und als Appell an die Nutzer, redet mit euren SysOps, vermittelt ein Meinungsbild, was ihr wollt, und was nicht. Nehmt nicht alles als schicksalgegeben hin. Woher sollen die SysOps es sonst wissen, wenn nicht von euch? Solche Konfigurationen kommen auch daraus zustande, daß die Betreiber keine klare Linie aus Benutzersicht bekommen und es dann letztlich allen rechtmachen wollen, so irgendwie jedenfalls.
Wir als BM262-Team sind an sich auf dem Standpunkt, ihr könnt und dürft und sollt machen, was ihr wollt, und was vor allem (!) eure Nutzer wollen. Keineswegs werden wir hier irgendwelche Vorschriften machen. Aber wir sind auch Nutzer, vielleicht nicht in dem Maße wie manche Intensivnutzer, aber doch eben auch Nutzer. Und aus der Perspektive gehen uns solche eierlegenden Wollmilchrelais ziemlich auf den Zeiger. Im Support sind sie dazu extrem aufwendig, aber das erwähnte ich ja bereits.
Viele Grüße, und weiterhin viel Spaß im BM!
Ralph fürs BM262.de-Team.